DER BONE-EFFEKT
Optische Täuschungen im Grafikdesign
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Optische Täuschungen im Grafikdesign
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Der Bone-Effekt ist eine optische Täuschung, die entsteht, wenn gerade und gekrümmte Linien miteinander verbunden werden. Diese Kombination aus geraden und geschwungenen Linien führt nämlich dazu, dass unser Gehirn einen Knick oder eine Konkavität wahrnimmt – und sobald man das bemerkt hat, ist der Bone-Effekt nicht mehr zu übersehen!
Unser Gehirn neigt dazu, Muster zu erkennen und Ergebnisse basierend auf bekannten Mustern vorherzusagen. Wenn das Gehirn eine gerade Linie sieht, sagt es, dass sie in der Ferne weitergeht. Auch können wir so den Verlauf einer Kurve mit einiger Sicherheit vorhersagen.
Beim Versuch, gerade mit gekrümmten Linien zu verbinden, kommt es zu einer verzerrten Wahrnehmung:
Die Seiten der Form erscheinen, als würden sie sich zur Mitte hin verjüngen, was den Bone-Effekt auslöst.
Um den Knochen-Effekt abzuschwächen, muss der Übergang zwischen der geraden Linie und der Kurve geglättet werden.
Denn je schärfer der Übergang zwischen geraden und geschwungenen Linien, desto ausgeprägter ist die Illusion.
Im Designprozess für das CTC-Logo Icon habe ich die „10-Ankerpunkte“-Technik verwendet:
Dabei verwendet man 10 Ankerpunkte (anders ausgedrückt fügt man – bezogen auf ein Viertel der ovalen Form einen zusätzlichen Ankerpunkt hinzu) und durch Versetzen der Punkte und angleichen des Übergangs erschafft man so eine optimale Kurve mit weicheren Übergängen zwischen geraden und gekrümmten Linien.
Der Bone-Effekt mag auf den ersten Blick trivial erscheinen, doch er ist von großer Bedeutung für GrafikerInnen und typografisch arbeitende DesignerInnen.
Er verdeutlicht, wie subtile Änderungen im Design die Wahrnehmung beeinflussen können.
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Blogartikel über den Bone-Effekt, eine optische Täuschung im Grafikdesign, 2024